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Warum pilgern? Der Martinusweg

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Schon in alten Zeiten war eine Pilgerreise ein ‚legitimer Grund‘ um aus dem Alltag auszubrechen. Das ist heute noch so.

Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sich auf dem Weg begegnen: Natur einatmen, neue Kraft sammeln, in Gemeinschaft sein, Alltagsstress entkommen.

Es verbindet Bewegung in der Natur mit Spiritualität - und tut so dem Körper als auch dem Geist gut.

Auf dem Martinusweg geht das nahe der Heimat. Achim Wicker ist sich sicher, dass uns das Pilgern dort viel gibt:

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Sage nicht, wenn ich Zeit dazu habe,
vielleicht hast du nie Zeit dazu.

Wenn nicht jetzt, wann dann?
-
Talmud
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Was ist Pilgern?

Abraham gilt als einer der ersten Pilger: Im Alten Testament befiehlt ihm Gott, seine Heimat zu verlassen und das verheißene Land Kanaan zu suchen  (Genesis, 12,1). Zusammen mit seiner Familie macht er sich auf den Weg.

Für den Pilger Abraham stehen die Erlebnisse unterwegs im Vordergrund. Wallfahrten, die schon früh zum religiösen Leben Israels gehören, sind an den Tempel von Jerusalem als heiligen Ort gebunden und prägen den Jahreslauf.

Bild im Original: Robert Strange nach Guercino (1721-1792; 1591-1666) Abraham verstößt Hagar und Ismael, 1767, Staatsgalerie Stuttgart CC

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Das Wort „pilgern“ kommt vom Lateinischen „pergere“ bzw. „per agere“. Ursprünglich bedeutet es „jenseits des Ackers“ oder „in der Fremde“. Pilgern heißt also „unterwegs sein“, „wandern“, „in der Fremde sein“.

Diese Bedeutungen weisen auf den tieferen Sinn des Pilgerns hin: Pilgern beschreibt eine Grundhaltung des Menschen, denn als Menschen sind wir immer unterwegs, immer auf der Suche. In diesem Sinne ist Pilgern eine religiös motivierte Reise.

Bild im Original: Joseph von Führich (Ritter) (1800-1876) Und führe uns nicht in Versuchung (Pilger von Schutzengel durch einen verzauberten Wald geführt), 1826; Staatsgallerie Stuttgart, CC
 
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Im Laufe der Geschichte wurden die Orte, wo Jesus geboren, gekreuzigt und begraben wurde und wo er auferstanden ist, zu beliebten Pilgerzielen.

Mit Beginn der Heiligenverehrung wurden auch deren Gräber zu Anziehungspunkten für Pilgernde. Im 4. Jahrhundert setzte die Verehrung der sterblichen Überreste der Heiligen ein - diesen wurden übernatürliche Kräfte zugesprochen.

Im Mittelalter war es die Hoffnung auf Heilung, die die meisten Menschen zum Pilgern bewegte. Es kam zu einem regelrechten „Pilgerboom“: Freiwillige Bitt- oder Dankpilgerreisen prägten die mittelalterliche Frömmigkeit ebenso wie die im Spätmittelalter auferlegten Buß- oder Strafpilgerfahrten.

Reiche Auftraggeber schickten andere – gegen Entlohnung – auf den Weg, um für sie verordneten Pilgerfahrten zu erledigen. Dies geriet im Zuge der Reformation in Kritik - Luther nannte  Pilgern ein "Narrenwerk" und riet Pilgernden: "Lauf nicht dahin, man weiß nciht, ob Sankt Jakob oder ein toter Hund dort liegt." Zudem wurde der Status des Pilgers, der auf seiner Reise häufig freie Kost und Logis bekam, von Gaunern ausgenutzt.

Nach der Reformation wurde auch die Pilgerbewegung erneuert: Zwang und feste Regeln für Pilgernde verschwanden. Das Prinzip der freiwilligen und privat motivierten Pilgerreise, das auch heute noch gilt, setzte sich durch.

Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela gehören noch immer zu den bedeutendsten christlichen Fernpilgerzielen.

Bild (Ausschnitt): Joannes und Lucas van Doetecum nach Pieter Bruegel der Ältere (1551-1605; 1554-1572; 1525/30-1569) EVNTES IN EMAUS. Der Weg nach Emmaus (Die großen Landschaften), um 1555-1557; Staatsgallerie Stuttgart CC
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Mit einer Sehnsucht gehen - für Achim Wicker, Geschäftsführer der Martinusgeemeinschaft, ist das einer der Unterschiede zwischen Wandern und Pilgern.
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Heiliger Martin

* 316/317 (oder um 336) in Savaria, heute Szombathely in Ungarn

† 8. November 397 (?) in Candes, heute Candes-Saint-Martin bei Tours in Frankreich

Der Sohn eines römischen, heidnischen Offiziers wird in Ungarn geboren, allerdings in der italienischen Heimatstadt seines Vaters Pavia christlich erzogen.

Auf Wunsch seines Vaters tritt er dem gallischen Militär bei. Vor den Stadttoren von Amiens soll er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben.

356 scheidet er aus dem Militär aus, weil es sich nicht mit seinem Glauben vereinbaren lässt.
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360 beruft ihn der Bischof von Poitiers zu sich.Dort lebt er als Einsiedler und beeindruckt das Volk mit seiner asketischen Lebensweise, Fürsorge und guten Taten.
371/372 wird er auf Drängen des Volkes und angeblich gegen seinen eigenen Willen Bischof. Der Legende nach versteckt er sich in einem Stall, um der Wahl zu entgehen, wird aber vom Schnattern der Gänse verraten.

Martin war beliebt als gerechter, treusorgender Bischof. Heute ist er u.a. Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Soldaten, Reiter, Gastwirte und Pferde, der Reisenden, Armen und Gefangenen.
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Menschen auf dem MW

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Die Pilgerwoche der Martinusgemeinschaft fand dieses Jahr in Hohenlohe-Franken statt. Vier Tage waren die Pilgerinnen und Pilger unterwegs - und gingen insgesamt mehr als 80km zu Fuß.

Von nachdenklichen Predigten bis zu geklebten Schuhen war alles dabei.
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Pilgern unter 30? Tabitha Drauz ist 27 Jahre alt und geht häufig auf dem Martinusweg pilgern. Sie erzählt, was es ihr gibt, sich auf den Weg zu machen - und ob das Alter einen Unterschied macht.
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Frommenhausen, ein abgelegener Teil von Rottenburg, ist klein. So klein, dass es keinen Bäcker gibt. Wenn also Pilger und Pilgerinnen in dem Ort ankommen, der am Jakobsweg und unweit des Martinuswegs liegt, haben sie keine Möglichkeit, Verpflegung zu kaufen. Doch dafür ist Frau Lidwina Hallmayer da - sie backt Brot für die Pilgernden.
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Walter Koch ist 2. Vorsitzender des Fördervereins Frommenhausen. Er war bei der Entstehung der Pilgerherberge mit dabei und kümmert sich zusammen mit Lidwina Hallmayer um die Gäste. Er erzählt, wie es zur Idee der Herberge kam und was ihm an der Arbeit dort Freude bereitet.
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Die Gemeinde Nusplingen liegt beschaulich im Bäratal, im südwestlichen Teil der Schwäbischen Alb. Durch diese schöne Ecke der Diözese Rottenburg-Stuttgart führt auch der Martinusweg.

Um die genau Route festzulegen, brauchte es allerdings jemanden, der die Gegend kennt wie seine Westentasche - und so wurde Walter Klaiber Wegpate des Martinuswegs.

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Walter Klaiber hat viel Arbeit und Zeit in die Streckenführung und die Beschilderung "seines" Streckenabschnitts gesteckt: Telefonate mit Förstern, das Nachbohren von Schildern sowie das Abfahren und Abgehen der Wegstrecke sind nur einige seiner Aufgaben. Doch der 78-jährige packt gerne an, davon zeugen seine zahlreichen Vereinsmitgliedschaften und Tätigkeiten für die Gemeinde.

Und seine Schnitzkunst - denn neben Krippen und Holzdekoration schafft er etwas für Pilgerinnen und Pilger, das man nicht im Laden kaufen kann: handgeschnitzte Pilgerstäbe aus Haselnussholz.
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Dekanatsreferent Stephan Wiltsche kümmert sich um die Organisation von Veranstaltungen auf dem Martinusweg im Dekanat Allgäu-Oberschwaben und ist selbst als Pilgerbegleiter unterwegs.

Pilgern im Allgäu bietet die Möglichkeit, mal durchzuatmen. Davon erzählt er auf dem Martinusweg, der von Wangen über Isny nach Leutkirch führt.
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