Warum Pilgern auf dem Martinusweg?
Was ist der Martinusweg?
Martinuswege gibt es mittlerweile in Frankreich, Italien, Slowakei und Tschechien. 2005 hat der Europarat den Martinusweg („Via Sancti Martini“) in die Liste der Kulturwege aufgenommen.
Bischof Dr. Gebhard Fürst hat die Idee aufgegriffen und den Martinusweg auch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die unter dem Patrozinium des Hl. Martin steht, ausgewiesen.
Dabei gibt es einen Hauptweg und vier Regionalwege.
Was ist der Martinusweg?
Pilgern auf dem Martinusweg kann so zur Spurensuche werden: nach Spuren des Hl. Martin in unserer Diözese, aber mehr noch nach Spuren Gottes in unserem Leben.
Darum Pilgern!
Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sich auf dem Weg begegnen: Natur einatmen, neue Kraft sammeln, in Gemeinschaft sein, Alltagsstress entkommen.
Es verbindet Bewegung in der Natur mit Spiritualität - und tut so dem Körper als auch dem Geist gut.
Auf dem Martinusweg geht das nahe der Heimat. Achim Wicker ist sich sicher, dass uns das Pilgern dort viel gibt:
Quellen
https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/pilgern/index.html
https://www.pilgern.ch/pilgern/beweg-gruende/
https://www.pilgern.ch/pilgern/beweg-gruende/
https://praxistipps.focus.de/pilgern-bedeutung-einfach-erklaert_100515 o Martinusweg http://www.martinuswege.de/
http://www.martinuswege.eu/
Heiliger Martin
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Martin_von_Tours.htm
https://www.katholisch.de/artikel/178-sankt-martin
https://www.ndr.de/geschichte/Martinstag-Warum-wir-am-11-November-St-Martin-feiern,martinstag106.htmlhttps://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/imkirchenjahr/allefeste/heiligermartin
Bilder zur Geschichte https://www.staatsgalerie.de/
Martinsbild: Rechte Diözese Rottenburg -Stuttgart
Musik: Musicfox
Was ist Pilgern?
Der erste Pilger
Für den Pilger Abraham stehen die Erlebnisse unterwegs im Vordergrund. Wallfahrten, die schon früh zum religiösen Leben Israels gehören, sind an den Tempel von Jerusalem als heiligen Ort gebunden und prägen den Jahreslauf.
Bild im Original: Robert Strange nach Guercino (1721-1792; 1591-1666) Abraham verstößt Hagar und Ismael, 1767, Staatsgalerie Stuttgart CC
Wortursprung
Diese Bedeutungen weisen auf den tieferen Sinn des Pilgerns hin: Pilgern beschreibt eine Grundhaltung des Menschen, denn als Menschen sind wir immer unterwegs, immer auf der Suche. In diesem Sinne ist Pilgern eine religiös motivierte Reise.
Bild im Original: Joseph von Führich (Ritter) (1800-1876) Und führe uns nicht in Versuchung (Pilger von Schutzengel durch einen verzauberten Wald geführt), 1826; Staatsgallerie Stuttgart, CC
Pilgern in der Geschichte
Mit Beginn der Heiligenverehrung wurden auch deren Gräber zu Anziehungspunkten für Pilgernde. Im 4. Jahrhundert setzte die Verehrung der sterblichen Überreste der Heiligen ein - diesen wurden übernatürliche Kräfte zugesprochen.
Im Mittelalter war es die Hoffnung auf Heilung, die die meisten Menschen zum Pilgern bewegte. Es kam zu einem regelrechten „Pilgerboom“: Freiwillige Bitt- oder Dankpilgerreisen prägten die mittelalterliche Frömmigkeit ebenso wie die im Spätmittelalter auferlegten Buß- oder Strafpilgerfahrten.
Reiche Auftraggeber schickten andere – gegen Entlohnung – auf den Weg, um für sie verordneten Pilgerfahrten zu erledigen. Dies geriet im Zuge der Reformation in Kritik - Luther nannte Pilgern ein "Narrenwerk" und riet Pilgernden: "Lauf nicht dahin, man weiß nciht, ob Sankt Jakob oder ein toter Hund dort liegt." Zudem wurde der Status des Pilgers, der auf seiner Reise häufig freie Kost und Logis bekam, von Gaunern ausgenutzt.
Nach der Reformation wurde auch die Pilgerbewegung erneuert: Zwang und feste Regeln für Pilgernde verschwanden. Das Prinzip der freiwilligen und privat motivierten Pilgerreise, das auch heute noch gilt, setzte sich durch.
Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela gehören noch immer zu den bedeutendsten christlichen Fernpilgerzielen.
Bild (Ausschnitt): Joannes und Lucas van Doetecum nach Pieter Bruegel der Ältere (1551-1605; 1554-1572; 1525/30-1569) EVNTES IN EMAUS. Der Weg nach Emmaus (Die großen Landschaften), um 1555-1557; Staatsgallerie Stuttgart CC
Heiliger Martin
Martin von Tours
† 8. November 397 (?) in Candes, heute Candes-Saint-Martin bei Tours in Frankreich
Der Sohn eines römischen, heidnischen Offiziers wird in Ungarn geboren, allerdings in der italienischen Heimatstadt seines Vaters Pavia christlich erzogen.
Auf Wunsch seines Vaters tritt er dem gallischen Militär bei. Vor den Stadttoren von Amiens soll er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben.
356 scheidet er aus dem Militär aus, weil es sich nicht mit seinem Glauben vereinbaren lässt.
Martin von Tours
371/372 wird er auf Drängen des Volkes und angeblich gegen seinen eigenen Willen Bischof. Der Legende nach versteckt er sich in einem Stall, um der Wahl zu entgehen, wird aber vom Schnattern der Gänse verraten.
Martin war beliebt als gerechter, treusorgender Bischof. Heute ist er u.a. Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Soldaten, Reiter, Gastwirte und Pferde, der Reisenden, Armen und Gefangenen.